Tiergestützte Therapie mit Hunden

Ein Tier kommuniziert auf ganz andere Weise als wir Menschen: Tiere beurteilen Situationen, werten aber nicht im moralischen Sinn. Ein Tier kommt nahe, wenn es sich wohl fühlt; beschwichtigt oder hält sich fern bei Bedrohung. Hunde sind Rudeltiere mit hoher sozialer und emotionaler Intelligenz.

In der Therapie finden Tiere manchmal Zugang, wenn Menschen es vergeblich versuchen.

In dem Dreieck Patient*in, Therapeut*in und Tier besteht eine viel deutlichere nonverbalen Kommunikation, direkter und unverstellter. Dies kann die Möglichkeit geben, ohne Umwege an emotionalen Inhalten zu arbeiten.

Besonders Hunde haben viele antidepressive Eigenschaften.

Sie freuen sich immer (!) über Zuwendung, egal wie schlecht gelaunt, unsicher oder verzweifelt wir sind. Sie fühlen unsere Stimmung, sind aber nie gestört davon. Sie gehen auf uns zu, fordern uns auf zu Bewegung und Spiel. Für einen Hund sind wir in Ordnung, so wie wir gerade sind. Eine sehr schöne und gar nicht mal so häufige Erfahrung!

Streicheln vom Fell setzt haptische Reize, fördert die Durchblutung und hebt das Energieniveau.

Nonverbale Interaktion fordert uns zu völliger Konzentration auf. Wenn ich will, dass mir der Hund seine Pfote reicht, kann ich nicht gleichzeitig im Gedankenkarussel festhängen.

Hunde „lesen“ unser Verhalten und haben extrem feine Wahrnehmung für Angst und Stress. Es gibt Hunde, die bei Epileptikern eingesetzt werden und die einen epileptischen Anfall so früh anzeigen, dass noch Maßnahmen ergriffen werden können, z.B. ein Medikament geben.

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Hintergründe

Die „Tiergestützte Therapie“ ist ein weites Feld und auch kein geschützter Begriff. Es gibt verschiedene Ausbildungen und Qualifikationen, sowohl für die Tier als auch für die Therapeuten.

Ich habe eine Ausbildung als Hundetrainerin, daher arbeite ich auch nur mit Hunden und nicht mit anderen Tieren. Die Kombination meiner Methoden mit den Hunden hat sich aus Erfahrung entwickelt, hat aber keine Allgemeingültigkeit.

Meine erste Hundetrainerin Andrea Kau bildet Behindertenbegleithunde aus und von ihr habe ich viel gelernt. Ein Behindertenbegleithund muß angstfrei durch die Welt gehen und viele kleine Handreichungen ausführen können. Meine Hunde hatten viel Spaß an diesem Training und profitieren noch heute davon.

Tierschutzgerechter Umgang mit den Hunden ist selbstverständlich und mir persönlich sehr wichtig.

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Aus der Praxis

Mit einem Hund einen kleinen Trick einzuüben ist eine vollkommene Auszeit aus unserem normalen organisierten Leben.
Die Haltung, die man dazu braucht, kann man vielleicht auch in anderen Situationen einsetzen? Oder man merkt, dass man dazu neigt, zu früh aufzugeben, zu viel zu verlangen, nicht genug zu loben – es gibt viel, was wir in einer so kleinen Sequenz über uns erfahren können.
Oft ist es das eigene eingelernte Verhalten, das uns letztlich Schmerz zufügt. Jede kleine Veränderung ist willkommen!

Ablauf

Wenn Sie gerne das Angebot der Hunde wahrnehmen wollen, sagen Sie mir das bitte vor unserem Termin. An meinen Therapiemethoden ändert sich dadurch nichts, aber ich setze die Hunde nie mehrere Stunden am Tag ein und deswegen plane ich vorher.

Wenn ein Hund Teil der Sitzung ist, wird sich im Zusammensein zeigen, wo unsere Reise hingeht und was genau an diesem Tag bearbeitet werden will. Der Hund und ich sind offen für Ihre Bedürfnisse und werden versuchen, Ihnen zu helfen, diese zu formulieren.

Natürlich hat ein Hund in einer Chiropraktik-Sitzung keine weitere Aufgabe als zuzuschauen. Aber beim Erzählen vorher und der Entspannung danach, kann der Hund helfen, dass wir uns mehr öffnen und einen direkteren Zugang zu Ihrem (Schmerz-)Problem bekommen.

Bei einer Psychotherapie-Sitzung mit Hund werden wir nicht auf der Liege, sondern am Boden auf einer weichen Matte arbeiten, so dass der Hund sich aktiv beteiligen kann.

Die Hunde: Lance und Harry

Beide arbeiten Teilzeit als Therapiehunde. Viel Erfahrung haben sie im Umgang mit Kindern durch die Arbeit an einer Montessori-Schule im Raum München.

Aber auch in der Erwachsenen-Therapie helfen sie gerne mit. Allein ihre Anwesenheit und stille Präsenz verändern die Atmosphäre.

Lance

Lance ist ein lebhafter Hund, verfügt aber über besonders feine Antennen für Traurigkeit: er stellt sich ruhig vor Sie hin und fühlt mit. Ein Border Collie ist eigentlich für Intelligenz und Arbeitswillen bekannt, aber er hat eben auch ganz andere Seiten.

Harry

Harry, der Collie, ist ein sanfter liebevoller Charakter. Groß und vorsichtig, mit Leithundfähigkeiten ausgestattet, lädt er ein zu Berührungen. Ein dickes flauschiges Fell und die Freude an der Interaktion mit Menschen, sein Anlehnen und sein Vertrauen wecken Freude.

Sie können beide Hunde kennenlernen und sich entscheiden, welcher Ihnen mehr liegt.